Forschung

Chronisch entzündliche Hauterkrankungen sind eine konstante Belastung für Betroffene, denn ihre Lebensqualität, sowie auch ihr sozialer Umgang sind stark beeinflusst. Hinzu kommt eine zusätzliche ständige finanzielle Belastung. Zu den Haupterkrankungen der Haut gehören die Schuppenflechte (engl. psoriasis) und die Neurodermitits (engl. atopic dermatitis), auch bekannt als das atopische Ekzem. Weltweit sind etwa 1-2% der Gesamtbevölkerung betroffen, während es bei Kindern bis zu 10% sein können. In den vergangenen Jahrzehnten wurde eine stetige Zunahme dieser Krankheitsformen beobachtet und ist mit dem modernen westlichen Lebensstil assoziiert. Seit kurzem ist jedoch durch die Entwicklung neuartigster Medikamente eine verbesserte Behandlung mit gleichzeitig verringerten Nebenwirkungen möglich. Zu diesen Medikamenten gehören monoklonale Antikörper und kleine Moleküle welche als Signalweginhibitoren wirken. Die richtige Behandlung für jeden einzelnen Patienten ist jedoch weiterhin eine Herausforderung der modernen Medizin. Ein Grund hierfür liegt am Fehlen von Biomarkern, welche mit dem Behandlungserfolg korrelieren, und somit die Entwicklung neuer Medikamente vereinfachen würden.

Das Zentrum für Entzündungsmedizin CCIM, als führendes Institut des Precision Medicine Clusters (precision medicine cluster) erforscht und entwickelt neuartige Biomarker und Behandlungen für eine personalisierte Medizin. Auf Grund unserer starken Bemühungen innerhalb des Clinical Demonstrator 1 Clusters können wir Patientenkohorten direkt identifizieren und somit neue Biomarker untersuchen. Um dies zu erreichen, nutzen wir modernste Multi-omic Anwendungen kombiniert mit Patienten spezifischen Profilen, welches schließlich zu einer personalisierten Behandlung führt.

Ausgeprägte Kollaborationen mit anderen Forschungsgruppen haben zur Gründung des Center for Research on Inflammation of the Skin CRIS geführt. Hier arbeiten mehrere Forschungsteams zusammen mit dem Ziel ein weltweit führendes Institut zur Erforschung von Hauterkrankungen zu etablieren.

Biomarker

In verschiedenen beendeten und fortlaufenden klinischen Studien werden Patienten mit neuen, zugelassenen Medikamenten behandelt. Hierzu gehören Antikörper welche sich gegen IL-17, IL-23 und TNF-α richten. Um eine verbesserte Behandlung zu ermöglichen, untersuchen wir klinische, genetische und immunologische Werte unserer Patienten. Zusätzlich entwickeln und etablieren wir nicht invasive Methoden, welche uns Informationen zum Mikrobiom, dem Virom, dem Transkriptom und zu anti-mikrobiellen Peptiden der Haut liefern. In Kollaboration mit anderen Forschungsgruppen werden diese Multi-omic Daten analysiert. Dies erlaubt es uns Informationen über den Behandlungserfolg eines Medikaments zu gewinnen. Zusätzlich können wir somit Patientencluster identifizieren, welche besonders gut auf ein Medikament ansprechen werden, sowie neue Biomarker erforschen, welche zur Bestimmung eines klinischen Endpunktes notwendig sind.